Temperatur und Zervixschleim
Wie schon in "Der weibliche Zyklus" angerissen haben die Hormone Einfluss auf die Körpertemperatur. In der Östrogenlastigen 1. Zyklushälfte ist diese niedrig - in der 2. Zyklushälfte unter dem Einfluss des Progesterons erhöht sie sich um ca 0,2-1 Grad Celsius.Anhand der Führung einer sog. Temperaturkurve kann man daher sehen wann ein Eisprung stattgefunden hat. Beobachtet man seine Zyklen sehr lange merkt man individuelle Muster die sich meist beibehalten. Östrogen z.b. das vor allem kurz vor dem Eisprung in hohen Mengen produziert wird senkt die Temperatur zusätzlich nochmal kurz vor der Ovulation ab. Ebenso kann dies in 2. zyklushälfte nochmal kurz passieren. Da auch hier in der Mitte der 2. zyklushälfte nochmal vermehrt östrogen gebildet wird. In manchen Kurven ist dies zu erkennen.
Es geschieht um Tag 4-8 was in die Zeit einer möglichen Einnistung fällt. Daher wird der kleine Absacker gerne auch "Implantationsdip oder Einnistungsabsacker" genannt - hat hiermit aber nichts zu tun sondern ist auf das Östrogen zurückzuführen.
Hier eine Kurve:

Es wurde erst ab Tag 11 gemessen.
An Tag 16 sieht man den sog. Östrogenabsacker. Der Eisprung war an Zyklustag 19 oder 20. In folge dessen steigt ab Tag 21 die Temperatur an und hält sich 12 Tage lang oben.
Östrogen jedoch hat auch auswirkungen auf den sog. Zervixschleim. Dieser wird im GEbärmutterhals gebildet und hat eine unheimlich wichtige Rolle. Während der nicht fruchtbaren Zeit ist er zäh und undurchlässig sowohl für z.b. Keime aus der Scheide als auch für Spermien. Erst zum Eisprung hin unter dem EInfluss des massiv ansteigenden Östrogensspiegels wird er zunehmen flüssiger und vor allem ändert er seine Konsistenz. Er wird klarer, durchsichtiger und "Spinnbar". Auch das GEfühl das Frau nun wahrnimmt wenn sie sich auf ihre Scheide konzentriert wird sich verändert. Es fühlt sich schlüpfrig, nass, feucht an im Schritt.
Nur wenn Spermien auf solchen durchlässigen Schleim treffen können Sie überleben und überhaupt zur Eizelle gelangen!
Zudem guter Zervixschleim die Spermien auch nährt und die sog. Kapazitation (ein Vorgang der den Spermien erst erlaubt in die Eizelle einzudringen) durch das östrogen in Gang bringt.
EInmal im Uterus und vor allem den Eileitern angelangt können Spermien mehrere Tage überleben bis der Eisprung erfolgt.
Daher ist für eine Befruchtung weniger die Nähe zum Eisprung wichtig - als viel mehr das durchlässiger Schleim von guter Qualität vorhanden ist der den Spermien den WEg frei macht.
Ein Punkt noch: Auch der Muttermund verändert sich im Laufe des zyklusses. Je näher man zum Eisprung kommt desto weicher wird er und desto "höher" ist er in der Vagina. Auch seie Öffnung wird größer.
Da jedoch die Selbstbeobachtung dessen kniffelig sein kann und einige Übung benötigt werde ich darauf jetzt nicht weiter eingehen.
Grundsätzlich lassen sich an den Kurven durchaus auch eine Menge ablesen was die mitspielenden Hormone betrifft und vor allem auch mgöliche Probleme in der Fruchtbarkeit.
Daher kann man nur jedem raten der einen Kinderwunsch hat frühzeitig einfach mit den Aufzeichnungen zumindest von Zervixschleim und Temperatur zu beginnen.
Mehr dazu aber unter "Und wenn es nicht klappt?"